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Groß
geworden sind wir alle in der Westkurve. Einige
noch in der richtigen Kurve des Stadions
Betzenberg, andere ab 1986 auf der Westtribüne
des Fritz-Walter-Stadions Betzenberg. Natürlich
stand auf unseren Kutten „Westkurve“. So wurde
jeder einzelne langsam Teil der Fangemeinde. Neben
den Heimspielen wurde auch immer mehr zu Auswärtsspielen
gefahren und da das damals nicht so viele Leute
taten, kannte man sich bald und merkte, dass eine
gemeinsame Philosophie des Fandaseins bestand.
Heimat bei Heimspielen war der Block 8 bzw. der
Bierstand. |
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Wir fühlten uns
wohl mit dem FCK als Underdog, es machte Spaß die
Mannschaft mit abwechslungsreichen
Anfeuerungsrufen nach vorne zu peitschen (=support).
So z.B. auswärts ein 0:0 in Bochum geholt -
super, ab in die Düsseldorfer Altstadt. Dort
waren wir früher fast alle 14 Tage. Zugute kam
hier das Tramper Monatsticket der Bahn, mit dem es
möglich war für einem sozialen Preis einen Monat
in Deutschland Zug zu fahren. Man fuhr dann natürlich
schon freitags los zu irgendeinem 2. Ligaspiel,
samstags der FCK auswärts und sonntags noch ein
Kick in der Oberliga. So waren einige von uns
schwer am Groundhoppen und lernten viele Leute aus
anderen Fanszenen kennen.
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Irgendwann
1992 nach dem für uns unglaublichem Gewinn von
Pokal und Meisterschaft – der Zuschauerschnitt
war von ca. 20.000 auf über 30.000 gestiegen –
bemerkte man, dass die Stimmung in der Westkurve
nicht mehr die war, die uns Spaß gemacht hatte.
Erfolgsfans vermiesten einem den Support, indem
sie nicht mitmachten. Da man auch oft im Ausland
zu Ligaspielen weilte, inhalierte man natürlich
das jeweilige Fangetue. So beschlossen wir ab der
Saison 1992/1993 auf die Nordtribüne überzusiedeln.
12 Plätze konnten noch auf der kleinen alten Tribüne
gesichert werden, die direkt am Spielfeldrand
stand. |
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Der Name „Tribuna
Nord“ leitet sich folglich von dem Bauwerk ab,
auf dem wir sitzen. Und da wir eben international
oft unterwegs waren und auch die italienischen
Fans eine Art Vorbild darstellten, hießen wir
logisch „Tribuna Nord“. Nach dem Ausbau der
Nordtribüne, mit der die Kastration des Betze
begann, konnten wir uns ein Eckchen, 5 auf 4
Sitze, direkt über dem Spielereingang im Oberrang
sichern. Die neue Tribüne steht einige Meter vom
Spielfeld weg, wodurch keine aggressive Stimmung
mehr aufkommen kann.
Die Leute kommen
von Neuwied über den rheinhessischen Raum nach
Darmstadt über Hassloch bis in die Südpfalz. In
unserem Eck entstanden die ersten Choreographien
auf´m Betze, die natürlich niemand bemerkte - 10
silberne und 10 rote Alufolien im Wechsel fallen
natürlich nicht auf. Auch an ein großes „1
FCK“ in Anordnung des Vereinswappens, mit roten
Zetteln hinterlegt, wird sich wohl niemand
erinnern. Natürlich kein Vergleich mit den tollen
Aktionen der Freunde von Generation Luzifer heute.
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Auch
bei Länderspielen waren und sind wir dabei, so
1990 beim WM Finale, 1992 die unvergessliche Euro
in Schweden, die Länderspieltournee in den USA
und Mexiko.
Des weiteren die Euros 1996, 2000, 2004 und
manches Freundschafts- oder Qualifikationsspiel im
Ausland. Herauszuheben ist hier sicherlich die
einwöchige Tour nach Israel. |
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Damals war auch mal „Action“ angesagt, so dass
wir laut Polizei KL angeblich „der heißeste
Punkt im Stadion“ waren (obwohl nur einmal ein
Bierbecher knapp neben Andreas Möller
runterkam!). Auch die FCK Amateure wurden nicht
vernachlässigt und zu manchem Kick begleitet,
selbst wenn’s unter der Woche ein
Freundschaftsspiel in Luxemburg war. Die weinrote
Tribuna Nord Fahne hatte wohl 1993 in Uerdingen
Premiere. Die Auswärtsspiele beim HSV und auf
Schalke waren lange Jahre unser
Bundesligahöhepunkt. Dort hatte man Fans kennen
gelernt, mit denen man sich super verstand. Auch
die Spiele dieser Clubs in KL waren nicht selten
sehr alkoholschwanger und spaßtechnisch auf
höchstem Unterhaltungsniveau |
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Ein
Fanclub waren wir nie und werden es auch nie sein.
Mitgliederlisten, Mitgliedsbeiträge, Sitzungen,
Satzungen usw.
gibt es bei uns nicht. Wir sind einfach ne
FCK Clique. Seit 1990 waren wir bei allen EC
Spielen des FCK präsent. Auch sinnlose
Freundschaftsauswärtsspiele wurden besucht (z.B.
Ablösespiel für Andreas Reinke beim FC St. Pauli
unter der Woche- oh man, für so was hat man sich
Urlaub genommen – war aber spaßig mit 5 FCK
Fans im Gästeblock; oder Hallenturnier in Luzern)
und natürlich die Trainingslager (Tunesien 1993,
2x Spanien in Denia und Andalusien, Winden im
Schwarzwald, in der Schweiz im Tessin und letztens
auf Gran Canaria). |
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Heute
geht es bei uns etwas gemächlicher zu. Schließlich
sind einige von uns verheiratet und haben Kinder
oder gerade ihren Doktortitel gemacht. Bei
internationalen Spielen sind wir natürlich vor
Ort wenn der FCK spielt, denn das ist für uns
immer etwas besonderes. Vor den Heimspielen
treffen wir uns in der „Wurstküche“ am
Kolpingplatz in KL, wo bei einem dezenten Bierchen
dem Spiel entgegengefiebert wird. |
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